KAT: Steirische Katastrophenschutzreferenten: vom 21.06.-22.06.2004 fand die 1. Fortbildungsveranstaltung 2004 in Johnsbach- Gesäuse statt
Fortbildung der steirischen Katastrophenschutzreferenten zum Thema „Naturgefahren“
Der Zeitpunkt des Seminars, 21. und 22. Juni 2004, und der Titel „Naturgefahren“ waren schon vor Monaten fixiert worden, dass sich ausgerechnet in diesen Tagen in Teilen Österreichs schwere Unwetter mit Folgeschäden ereigneten, welche alle mit Katastrophenschutz befassten Institutionen erheblich forderten, unterstrich die Wichtigkeit einer intensiven Befassung mit den komplexen Inhalten dieses Themas.
Die leitenden Mitarbeiter der Katastrophenschutzabteilung des Landes Steiermark, der Landeswarnzentrale Steiermark und die Katastrophenschutzreferenten der steirischen Bezirkshauptmannschaften beschäftigten sich zwei Tage lang in Johnsbach im Gesäuse gemeinsam mit Experten des Waldbaues, der Wildbach –und Lawinenverbauung und mit Sachverständigen für alpine Gefahren eingehend die mit der Entstehung und Entwicklung von Naturgefahren sowie mit erforderliche Maßnahmen zum Schutz und zur Bewältigung derartiger Ereignisse.
Im Gesäuse mit seinen extremen Geländeformen stehen Elementarereignisse in engem Zusammenhang mit schweren Gewittern oder erheblichen Schneemengen. Diesen sowohl präventiv durch Sicherungsmaßnahmen zum Schutz der Infrastruktur im Tal zu begegnen sowie im Anlassfall entsprechend zu reagieren, zählt sozusagen zum Tagesgeschäft des behördlichen Katastrophenschutzes, der Straßenverwaltung, der Eisenbahn und der Einsatzorganisationen.
Bereits zu Seminarbeginn hatten sich hochkarätige Referenten im Gasthof „Kölblwirt“ in Johnsbach eingefunden, um die näheren Ursachen und Folgen der „Naturgefahren“ eingehend zu erörtern. Der Liezener Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Kurt Rabl rief die Windwurf –und Hochwasserereignisse der letzten Jahre in Erinnerung und betonte die Wichtigkeit der Behörde als Einsatzleitung und Datenschnittstelle bei Großereignissen. Forstdirektor Hofrat Dr. Thum und DI Andreas Holzinger von den Stmk. Landesforsten führten mit allen Anwesenden eine Exkursion zu den großen Windwurfflächen des Jahres 2002 durch, wo noch immer Aufräumungsarbeiten im Gange sind aber auch mit der Wiederaufforstung begonnen wurde. Die Wichtigkeit des Waldes als Wasserregulator wurde betont, denn dort, wo große Waldbestände vernichtet werden, fließt im Zuge großer Niederschlagsmengen ein Großteil des Wassers oberflächlich ab, was zu Muren und Hangrutschungen und Hochwasserentwicklung führen kann und Siedlungen und Verkehrseinrichtungen im Tal erheblich bedroht bzw. zu Schäden führt. Die Stmk. Landesforste dienen durch ihre Tätigkeit auch sehr wesentlich der Sicherheit der Infrastruktur in den Tallagen.
Mit DI Engelbert Schmied von der Wildbach –und Lawinenverbauung nahmen die Seminarteilnehmer einen Lokalaugenschein bei zwei steilen und schotterführenden Schluchten, welche vom großen Buchstein (2224 Meter) bis zur Enns hinab führen, vor. Nach schweren Regengüssen waren in der Vergangenheit große Gesteins –und Schottermengen zu Tal gedonnert und hatten ganze Eisenbahngarnituren von den Schienen gerissen. Inzwischen ist die Bahnstrecke an den neuralgischen Stellen mit entsprechenden Schutzverbauten gegen derartige Ereignisse abgesichert.
Albert Ernest, über Jahrzehnte lang für die Sicherheitsmaßnahmen der Gesäuse-Bahnstrecke verantwortlich und Sachverständiger für alpiner Unfallereignisse, dokumentierte am Abend an Hand einer Powerpoint-Präsentation in eindrucksvoller Weise die großen Schadensereignisse, welche die Eisenbahn im Gesäuse mehrmals massiv betroffen hatten. Der Johnsbacher Bürgermeister Mag. Ludwig Wolf referierte über die praktische Schadensbewältigung der Gemeinde als Einsatzbehörde, welche in Kooperation mit Straßenverwaltung, Wildbach –und Lawinenverbauung und privaten Unternehmen in Katastrophensituationen unverzüglich reagieren und die Infrastruktur und die Bevökerung entsprechend schützen muss.
Der zweite Tag war einem eingehenden Kennenlernen von Schutzverbauten und deren technischer Ausrüstung gewidmet.
Bauaufsichtsleiter Thomas Buchner führte die Seminarteilnehmer in Hieflau durch die neue Lawinenschutzgalerie, welche Straße und Bahn von vom Tamischbachturm abbrechenden Großlawinen schützt. In der Vergangenheit waren hier riesige Schneemassen zu Tal gedonnert, hatten die Enns meterhoch aufgestaut und die Eisenbahn und die Gesäuse-Bundesstraße verschüttet und unpassierbar gemacht.
Als letzten Exkursionpunkt präsentierte Tunnel-Betriebsleiter Peter Mayer den 740 Meter langen „Zigeunertunnel“ im Gesäuse, mit welchem die B 146 von bisher neuralgischen Geländestellen weg verlegt worden ist und die Sicherheit des Straßenverkehrs erheblich gehoben werden konnte.
Der Leiter der Katastrophenschutzabteilung des Landes Steiermark, Hofrat Dr. Kurt Kalcher, dankte in der Abschlussbesprechung seinem Team und den Katastrophenschutzreferenten für die vorzügliche Ausübung ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit. Er betonte, dass der Tätigkeitsbereich des behördlichen Katastrophenschutzes weit über das Thema „Naturgefahren“ hinaus geht. Die Behörde wird in Zukunft im Zuge von Krisensituationen bei Großveranstaltungen, Gefahrensituationen auf Grund schwerwiegender technischer Gebrechen und auch Anschläge vermehrt gefordert sein, schnell und effizient zu reagieren und die entsprechenden Schritte einzuleiten. Dafür sind ein hervorragendes Team und beste Kooperation notwenig, Vorgaben, welche im Land Steiermark durch das Netzwerk der Katastrophenschutzabteilung, der Landeswarnzentrale, der Katastrophenschutzreferate in den Bezirkshauptmannschaften und der Einsatzorganisationen gegeben sind.
Hans-Peter Scheb
Kat.Ref der BH-Liezen
Die leitenden Mitarbeiter der Katastrophenschutzabteilung des Landes Steiermark, der Landeswarnzentrale Steiermark und die Katastrophenschutzreferenten der steirischen Bezirkshauptmannschaften beschäftigten sich zwei Tage lang in Johnsbach im Gesäuse gemeinsam mit Experten des Waldbaues, der Wildbach –und Lawinenverbauung und mit Sachverständigen für alpine Gefahren eingehend die mit der Entstehung und Entwicklung von Naturgefahren sowie mit erforderliche Maßnahmen zum Schutz und zur Bewältigung derartiger Ereignisse.
Im Gesäuse mit seinen extremen Geländeformen stehen Elementarereignisse in engem Zusammenhang mit schweren Gewittern oder erheblichen Schneemengen. Diesen sowohl präventiv durch Sicherungsmaßnahmen zum Schutz der Infrastruktur im Tal zu begegnen sowie im Anlassfall entsprechend zu reagieren, zählt sozusagen zum Tagesgeschäft des behördlichen Katastrophenschutzes, der Straßenverwaltung, der Eisenbahn und der Einsatzorganisationen.
Bereits zu Seminarbeginn hatten sich hochkarätige Referenten im Gasthof „Kölblwirt“ in Johnsbach eingefunden, um die näheren Ursachen und Folgen der „Naturgefahren“ eingehend zu erörtern. Der Liezener Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Kurt Rabl rief die Windwurf –und Hochwasserereignisse der letzten Jahre in Erinnerung und betonte die Wichtigkeit der Behörde als Einsatzleitung und Datenschnittstelle bei Großereignissen. Forstdirektor Hofrat Dr. Thum und DI Andreas Holzinger von den Stmk. Landesforsten führten mit allen Anwesenden eine Exkursion zu den großen Windwurfflächen des Jahres 2002 durch, wo noch immer Aufräumungsarbeiten im Gange sind aber auch mit der Wiederaufforstung begonnen wurde. Die Wichtigkeit des Waldes als Wasserregulator wurde betont, denn dort, wo große Waldbestände vernichtet werden, fließt im Zuge großer Niederschlagsmengen ein Großteil des Wassers oberflächlich ab, was zu Muren und Hangrutschungen und Hochwasserentwicklung führen kann und Siedlungen und Verkehrseinrichtungen im Tal erheblich bedroht bzw. zu Schäden führt. Die Stmk. Landesforste dienen durch ihre Tätigkeit auch sehr wesentlich der Sicherheit der Infrastruktur in den Tallagen.
Mit DI Engelbert Schmied von der Wildbach –und Lawinenverbauung nahmen die Seminarteilnehmer einen Lokalaugenschein bei zwei steilen und schotterführenden Schluchten, welche vom großen Buchstein (2224 Meter) bis zur Enns hinab führen, vor. Nach schweren Regengüssen waren in der Vergangenheit große Gesteins –und Schottermengen zu Tal gedonnert und hatten ganze Eisenbahngarnituren von den Schienen gerissen. Inzwischen ist die Bahnstrecke an den neuralgischen Stellen mit entsprechenden Schutzverbauten gegen derartige Ereignisse abgesichert.
Albert Ernest, über Jahrzehnte lang für die Sicherheitsmaßnahmen der Gesäuse-Bahnstrecke verantwortlich und Sachverständiger für alpiner Unfallereignisse, dokumentierte am Abend an Hand einer Powerpoint-Präsentation in eindrucksvoller Weise die großen Schadensereignisse, welche die Eisenbahn im Gesäuse mehrmals massiv betroffen hatten. Der Johnsbacher Bürgermeister Mag. Ludwig Wolf referierte über die praktische Schadensbewältigung der Gemeinde als Einsatzbehörde, welche in Kooperation mit Straßenverwaltung, Wildbach –und Lawinenverbauung und privaten Unternehmen in Katastrophensituationen unverzüglich reagieren und die Infrastruktur und die Bevökerung entsprechend schützen muss.
Der zweite Tag war einem eingehenden Kennenlernen von Schutzverbauten und deren technischer Ausrüstung gewidmet.
Bauaufsichtsleiter Thomas Buchner führte die Seminarteilnehmer in Hieflau durch die neue Lawinenschutzgalerie, welche Straße und Bahn von vom Tamischbachturm abbrechenden Großlawinen schützt. In der Vergangenheit waren hier riesige Schneemassen zu Tal gedonnert, hatten die Enns meterhoch aufgestaut und die Eisenbahn und die Gesäuse-Bundesstraße verschüttet und unpassierbar gemacht.
Als letzten Exkursionpunkt präsentierte Tunnel-Betriebsleiter Peter Mayer den 740 Meter langen „Zigeunertunnel“ im Gesäuse, mit welchem die B 146 von bisher neuralgischen Geländestellen weg verlegt worden ist und die Sicherheit des Straßenverkehrs erheblich gehoben werden konnte.
Der Leiter der Katastrophenschutzabteilung des Landes Steiermark, Hofrat Dr. Kurt Kalcher, dankte in der Abschlussbesprechung seinem Team und den Katastrophenschutzreferenten für die vorzügliche Ausübung ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit. Er betonte, dass der Tätigkeitsbereich des behördlichen Katastrophenschutzes weit über das Thema „Naturgefahren“ hinaus geht. Die Behörde wird in Zukunft im Zuge von Krisensituationen bei Großveranstaltungen, Gefahrensituationen auf Grund schwerwiegender technischer Gebrechen und auch Anschläge vermehrt gefordert sein, schnell und effizient zu reagieren und die entsprechenden Schritte einzuleiten. Dafür sind ein hervorragendes Team und beste Kooperation notwenig, Vorgaben, welche im Land Steiermark durch das Netzwerk der Katastrophenschutzabteilung, der Landeswarnzentrale, der Katastrophenschutzreferate in den Bezirkshauptmannschaften und der Einsatzorganisationen gegeben sind.
Hans-Peter Scheb
Kat.Ref der BH-Liezen