ZNK: Stützpunktleitertagung im Rahmen Rescue 2005
In der Steiermark sind 23 bodengebundene Stützpunkte und 2 Hubschrauberstützpunkte installiert. Damit kann man durchaus von einer flächendeckenden notärztlichen Versorgung der Steiermark sprechen.
Jeder Stützpunkt wird von einem Stützpunktleiter (SPLN) geleitet. Dieser wird durch den jeweiligen Ärztlichen Direktor vorgeschlagen und im Konsensusweg von der Zentralstelle für Notfall&Katastrophenmedizin (ZNK) bestätigt.
Die SPLN sind mit einer Vielzahl von Aufgaben, bisher zusätzlich zu ihrem Arbeitsbereich im Krankenhaus, betraut:
Dienstplangestaltung, Organisation von Fallbesprechungen, Beübung des Krankenhauses gemäß Musteralarmplan aller steirischen Krankenhäuser, Beratung der Behörde bei der Organisation von Großveranstaltungen, Optimierung der Notfalldatenbank, Kontakt- und Vertrauenskollege für die ZNK, Kooperation und fachliche Beratung mit den betrauten Einsatzorganisationen, allen voran mit dem Roten Kreuz, u.v.m.
Im Rahmen dieser Tagung unter dem Vorsitz des Ärztlichen Leiters der Zentralstelle, welche aus Anlass der Rescue 2005 in der Fachschule Raumberg stattfand, wurden die Tagesordnungspunkte zur weiteren Optimierung der notfallmedizinischen Versorgung in der Steiermark diskutiert.
In den letzten Wochen wurde mehrmals, auch medial aufbereitet, die derzeitige notärztliche Struktur in Frage gestellt. In mehreren Gesprächen mit hochrangigen Vertretern der KAGes sowie der Ärztekammer, wurden diese Diskussionen bei einem „Notarztgipfel“ - einberufen von Fr. Landeshauptmann W. Klasnic - zu einem positiven Ergebnis gebracht. Die Struktur bleibt – weil durchaus bewährt und von anderen Bundesländern in dieser Form beneidet – unverändert im Status quo erhalten. Dienstrechtlich unterstehen die Notärzte der KaGes, in allen anderen Belangen der ZNK. Im Rahmen dieser Tagung wurde seitens des Ärztlichen Leiters der ZNK jedoch mehrmals darauf hingewiesen, dass die Ärztekammer die Aus- und Fortbildungshoheit an die Arbeitsgemeinschaft für Notfallmedizin (AGN) delegiert hat. Eine engere Kooperation zwischen ZNK und AGN wird angestrebt.
Weiters wurde über die Organisation von Großveranstaltungen diskutiert. Dazu bedarf es einerseits der Installierung Leitender Notärzte, andererseits einer Novellierung sowohl des Katastrophenschutz- als auch des Veranstaltungsgesetzes.
Weiters wurde über den Plan, Rettungstransportwagen mit einheitlicher Einrichtung und Ausstattung, ausführlich diskutiert. Es wäre wünschenswert, würden Notärzte bei der Planung der Ausstattung und Einrichtung beratend mitwirken können, da der derzeitige Vorschlag der Einrichtung ein notärztliches Handeln im RTW sehr erschwert.
Breite Diskussion widmete sich die Tagung der auffallenden Steigerung von Fehleinsätzen, also von Einsätzen, bei welchen kein notärztliches Handeln erforderlich ist. Dabei geht es nicht um die Ausfahrtfrequenz, sondern um die Tatsache, dass dadurch ein tatsächlicher Notfall nicht oder sehr verspätet versorgt wird, weil eben der Notarzt durch diesen Fehleinsatz blockiert ist. Es wurde mehrere Strategien zwecks Optimierung der Disposition der Notärzte diskutiert und entsprechende Gespräche mit den zuständigen und verantwortlichen Stellen geplant.
Diese SPLN Tagung findet ca. einmal pro Quartal statt, Besprechungspunkte für die nächste, immer einen Tag dauernde, Tagung stehen bereits fest.