Schwerste Unwetter überfluten die Steiermark und Nordslowenien
Technische Unterstützungsteams der EU unterstützen die Einsatzkräfte vor Ort
Die verheerenden Unwetterschäden der vergangenen Jahre lassen diese Meldung durchaus plausibel erscheinen. In diesem Fall war es eine Übungsannahme.
Nach Eintreten einer solchen Katastrophe werden innerhalb weniger Stunden weltweit Katastropheneinschätzungs- und Koordinierungs-Teams bestehend aus UN und EU-Koordinations-Experten entsendet, die für die Erkundung und Einschätzung der Lage vor Ort verantwortlich sind.
Auf Anforderung können diese Experten überall auf der Welt Lageeinschätzungen abgeben, die dortigen lokalen Behörden beraten und vor allem die internationale Hilfe vor Ort koordinieren.
An den Unglücksorten wird anlassbezogen ein OSOCC (On-Site Operations and Coordination Center) errichtet, eine Koordinierungs- und Einsatzzentrale für die vor Ort tätigen Experten, aber auch für die Organisationen und internationalen Hilfskräften. Das OSOCC unterstützt die Katastrophenschutzbehörden des betroffenen Staates, sofern diese ihrer Koordinierungsaufgabe nicht nachkommen können.
Um eine OSOCC vor allem in technischen Belangen zu unterstützen, wurde im Jänner letzten Jahres im Rahmen der „Preparatory Actions 2008" des EU Civil Protection Community Mechanism" ein Projekt namens EUTAC (EUROPEAN TECHNICAL ASSISTANCE COOPERATION) der Johanniter/Deutschland zusammen mit dem Cyprus Civil Defense gestartet. Das Ziel ist, jederzeit verlegbare Unterstützungs-Teams (TAST) auszubilden, die im Bedarfsfall in Katastropheneinsätze weltweit entsendet werden können.
Nunmehr fand in der Zeit von Donnerstag 27.5.10 bis Sonntag 30.5.10 in der Südsteiermark und im nördlichen Slowenien eine Abschlussübung für ein "Technical Assistance and Support Team" (TAST) der europäischen Kommission statt.
Ziel der TAST-Teams war es, den Aufbau und Betrieb einer solchen Koordinationszentrale (OSOCC) durchzuführen, dieses technisch zu unterstützen, die Experten vor Ort zu verpflegen und unterzubringen, aber auch die logistische Unterstützung für Erkundungen, Erstversorgung und Sicherheitsvorkehrungen gehörten zu den Aufgaben der Teams.
„Observer" (Beobachter) aus ganz Europa beobachteten die Einsatzkraft der kleinen und schlagkräftigen Truppen.
Diese Übung der deutsch- cypriotischen Teams wurde unterstützt durch die Abteilung 20 Katastrophenschutz und Landesverteidigung und der LBD-GIS des Landes Steiermark, sowie durch das Zollamt Graz, der Flughafenbetriebsgesellschaft in Graz-Thalerhof, das Land Tirol, der Support Unit Austria (Vorarlberg), die Polizei, die Feuerwehr- und Zivilschutzschule Lebring, das steirische ÖRK, die Gemeinden Ragnitz und Spielfeld, den Eigentümer des Schlosses Spielfeld und auch dem slowenischen Zivilschutz - Uprava Republike Slovenije za zaščito in reševanje (URSZR).
Der oberste Schrimherr des steirischen Katastrophenschutzes, Landeshauptmann Mag. Franz Voves, stellte dazu fest:
"Wir hoffen, dass wir nie in die Situation kommen, diese Hilfe in der Realität zu benötigen. Aber je besser wir vorbereitet sind - und dazu gehört auch die Kooperation mit internationalen Hilfskräften - desto besser können wir im Ernstfall eine Katastrophe bewältigen."
Für den Leiter der Abteilung 20 Katastrophenschutz und Landesverteidigung, Hofrat Dr. Kurt Kalcher, stellte die Übungsannahme für die europäischen Übungsteams eine Realsituation dar, welche gleichzeitig eine realistische Übung für die Katastrophenschutzabteilung des Landes und alle Einsatzorganisationen war."Mit dem Projektteam verbindet uns eine konstruktive Partnerschaft" , so Hofrat Kalcher.
Der weltweit anerkannte UN- und EU-Experte Bgdr. Dr. Alois Hirschmugl, der nach dem Tsunami in Ostasien 2005, der Flut in Bangladesh 2004 oder den Erdbeben im Iran und Algerien 2003, aber auch nach der gewaltigen Explosion eines Munitionslagers in Albanien im Jahr 2008 als internationaler Katastrophenmanager und Koordinationsexperte zur Verfügung stand und mit seinen Erfahrungen als Übungsleiter die TAST-Teams fachlich unterstützte: "Diese Support und Soforteinsatzteams sind kleine, schlagkräftige Gruppen, die für eine genau definierte Aufgabe geschult werden. Diese Aufgabe müssen sie an jedem Ort und unter allen Umständen erfüllen können."
Der Projektmanager von EUTAC, Harm-Bastian HARMS, (Johanniter Unfallhilfe e.V.) bedankte sich bei allen Beteiligten. "Wir haben die bilateralen TAST-Teams intensiv geschult und freuen uns, dass wir in der Steiermark so engagierte Übungsbedingungen vorfanden."
Graz, am 07. Juni 2010
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