LWZ: Erdbeben Japan - aktuelle Lageinformation
Nr. 24
Erdbeben Japan: Lageinformation Nr. 24
Lageinformation des BMLFUW zu den in Japan vom Erdbeben betroffenen Kernkraftwerken
(Stand 22.3.2011 - 18:30 MEZ)
KKW Fukushima 1 Dai-ichi
Primäres Ziel der jetzigen Maßnahmen, die Reaktorkontrollsysteme und die Kühlsysteme wieder mit Strom zu versorgen und funktionsfähig zu machen. Nach wie vor ist die behelfsmäßige Kühlung der Blöcke 3 und 4 vorrangig.
Aktueller Status:
• Mittlerweile sind alle 6 Reaktorblöcke an die externe Stromversorgung angeschlossen.
• Laut der Betreiberfirma ist es heute gelungen, die Beleuchtung im Kontrollraum von Block 3 wieder zu aktivieren. An der Inbetriebnahme der Kontrollen und der Pumpen zur Kühlung wird gearbeitet.
• Mit Wasserwerfern und seit neuestem mit Betonpumpen wird die Kühlung der Blöcken 2, 3 und 4 sowie des Brennelement-Zwischenlagers fortgesetzt
• Weiterhin wird Meerwasser in die Reaktoren 1 bis 3 eingespeist.
Messwerte
Messwerte aus Fukushima 1:
Neue Daten liegen vor, die Messwerte sind leicht zurückgegangen.
Messwerte außerhalb Fukushima 1:
Von der IAEA wurden neue Dosisleistungsmessdaten aus der näheren Umgebung (ca. 20 bis 50 km um das KKW) bekannt gegeben. Es gibt keine wesentlichen Veränderungen.
Messwerte aus dem japanischen Strahlenfrühwarnsystem:
Die Messwerte in der Provinz Ibaraki (südlich von Fukushima 1) und im Großraum Tokio sind in den letzten 24 Stunden leicht gestiegen (etwa 0,19 Mikrosievert pro Stunde im Großraum Tokio).
Kontamination von Lebensmitteln:
Bislang wurden in vier japansichen Präfekturen Lebensmittel mit erhöhten Werten gefunden.
Gemäß IAEA-Angaben wurde das Inverkehrbringen von Frischgemüse in 4 Provinzen (Fukushima, Ibaraki, Tochigi und Gunma) behördlich untersagt; in Fukushima zusätzlich auch das Inverkehrbringen von Milch.
Andere Messungen:
Laut NHK wurden ca. 40 km von Fukushima Daiichi Bodenproben gezogen und gemessen, die mit I 131 und Cs-137 belastet waren.
Nach Berichten der japan. Nuclear and Industrial Safety Agency sollen in den nächsten Tagen Untersuchungen des Meerwassers erfolgen.
Wetter
Für die nächsten zwei Tage sind schwache Westwinde vorhergesagt.
Auswirkungen auf Österreich
Aufgrund der großen Distanz (ca. 10.000 Kilometer) ist mit keinen Auswirkungen auf Österreich zu rechnen. Die Importe von Lebensmitteln aus Japan werden auf Basis einer Empfehlung der Europäischen Kommission auf Radioaktivität kontrolliert.
Sonstige Informationen
Das im BMI eingerichtete bundesweite Call-Center für Anfragen aus der Bevölkerung ist unter folgender Telefonnummer erreichbar: 059133 9500.
Reisewarnungen und -empfehlungen sind auf der Homepage des Außenministeriums unter www.bmeia.gv.at zu finden.
Die Strahlenschutzabteilung des Lebensministeriums überwacht rund um Uhr die Situation.