LWZ: Erdbeben Japan - aktuelle Lageinformation
Nr. 25
Erdbeben Japan: Lageinformation Nr. 25
Lageinformation des BMLFUW zu den in Japan vom Erdbeben betroffenen Kernkraftwerken
(Stand 23.3.2011 - 7:30 MEZ)
Berücksichtigung der letzten IAEA-Informationen von 0:15 UTC und 1:10 UTC auf der Homepage.
KKW Fukushima 1 Dai-ichi
Block 1 und Block 2
Nach dem Anschluss an die externe Stromversorgung werden jetzt Tests der elektrischen Systeme durchgeführt. Die Kühlsysteme in beiden Blöcken sind gravierend beschädigt. Die Brennelemente in beiden Blöcken sind etwa zur Hälfte mit Wasser abgedeckt und die japanischen Behörden gehen davon aus, dass der Kern beschädigt ist.
Im Block 1 liegt nach Behördenangaben die Außentemperatur des Druckbehälters bei 400°C.
Block 3 und Block 4
Die Arbeiten zur Wiederherstellung der Elektrizität in beiden Blöcken gehen weiter.
Die Kühlsysteme in Block 3 sind gravierend beschädigt. Der Druck des Containments hat sich in den letzten 24 Stunden stabilisiert.
Gestern wurde mit einer speziellen Betonpumpe insgesamt 150 Tonnen Wasser in das Lagerbecken des Block 4 eingebracht.
Block 5 und Block 6
Beide Blöcke befinden sich in einem sicheren Zustand, die Kühlsysteme laufen stabil und unter Kontrolle.
Messwerte
Messwerte aus Fukushima 1:
Neue Daten liegen derzeit nicht vor.
Messwerte außerhalb Fukushima 1:
Von der IAEA wurden neue Dosisleistungsmessdaten aus der näheren Umgebung (ca. 20 bis 50 km um das KKW) bekannt gegeben. Es gibt keine wesentlichen Veränderungen.
Messwerte aus dem japanischen Strahlenfrühwarnsystem:
Die Messwerte in der Provinz Ibaraki (südlich von Fukushima 1) sind unverändert, auch im Großraum Tokio sind sie weiterhin erhöht (etwa 0,17 Mikrosievert pro Stunde).
Kontamination von Lebensmitteln:
Gemäß IAEA-Angaben wurde das Inverkehrbringen von Frischgemüse in 4 Provinzen (Fukushima, Ibaraki, Tochigi und Gunma) behördlich untersagt; in Fukushima zusätzlich auch das Inverkehrbringen von Milch.
Die Liste der nicht mehr in Verkehr zu bringenden Lebensmittel wurde um weitere Gemüsesorten wie Broccholi und Lauch erweitert.
Andere Messungen:
Die Untersuchung des Meerwassers auf Radioaktivität soll ausgeweitet werden.
Wetter
Für die nächsten zwei Tage sind schwache Westwinde vorhergesagt.
Auswirkungen auf Österreich
Aufgrund der großen Distanz (ca. 10.000 Kilometer) ist mit keinen Auswirkungen auf Österreich zu rechnen. Die Importe von Lebensmitteln aus Japan werden auf Basis einer Empfehlung der Europäischen Kommission auf Radioaktivität kontrolliert.
Sonstige Informationen
Das im BMI eingerichtete bundesweite Call-Center für Anfragen aus der Bevölkerung ist unter folgender Telefonnummer erreichbar: 059133 9500.
Reisewarnungen und -empfehlungen sind auf der Homepage des Außenministeriums unter www.bmeia.gv.at zu finden.
Die Strahlenschutzabteilung des Lebensministeriums überwacht rund um Uhr die Situation.