LWZ: Erdbeben Japan - aktuelle Lageinformation
Nr. 27
Lageinformation des BMLFUW zu den in Japan vom Erdbeben betroffenen Kernkraftwerken
(Stand 24.3.2011 – 7:00 MEZ)
KKW Fukushima 1 Dai-ichi
Die Arbeiten an der Wiederherstellung der externen Stromversorgung sind weiter im Gange, wobei diese in Block 2 am weitesten fortgeschritten sind. Über die sonstigen Maßnahmen und deren Auswirkungen sind keine Informationen – weder offiziell noch in den Medien – vorhanden.Block 1 Es erfolgt weiterhin das Einbringen von Meerwasser in den Reaktorbehälter, wobei es nach wie vor immer wieder zu Problemen mit dem Druck und der Temperatur kommt.Block 2Derzeit scheinen der Druck und die Temperatur stabil zu sein.Block 3 und Block 4Der in den letzten Tagen gemeldete Rauch von Block 3 war seit heute (4:50 JST) nicht mehr sichtbar. Beide Blöcke werden weiterhin mit Meerwasser gekühlt und bei Block 4 erfolgt weiter der Einsatz von Betonpumpen. Das Lagerbecken von Block 3 wird mit Meerwasser gekühlt.Messwerte
Messwerte aus Fukushima 1
Es liegen neue Daten übermittelt von der IAEA vor. Die Messwerte beim Haupttor sind konstant geblieben. Allerdings ist die zeitweise Evakuierung der Hilfskräfte ein Hinweis darauf, dass die Strahlung in der Anlage starken Schwankungen unterliegt.
Messwerte außerhalb Fukushima 1
Von der IAEA wurden keine neue Dosisleistungsmessdaten aus der näheren Umgebung (ca. 20 bis 50 km um das KKW) übermittelt.
Messwerte aus dem japanischen Strahlenfrühwarnsystem
Die Messwerte in der Provinz Ibaraki (südlich von Fukushima 1) sind unverändert bzw. leicht rückgängig. Auch im Großraum Tokio sind sie weiterhin unverändert leicht erhöht (etwa 0,17 Mikrosievert pro Stunde).Kontamination von Lebensmitteln
Gemäß IAEA-Angaben werden die Messungen für Lebensmittel, insbesondere Milch und Frischgemüse und Trinkwasser verdichtet. Dies bezieht sich vor allem auf die Provinzen Fukushima und Ibaraki.
Andere Messungen
Aufgrund erhöhter Konzentrationen von radioaktiven Stoffen werden die Untersuchungen des Meerwassers auf Radioaktivität ausgeweitet und im Laufe des heutigen Tages kann mit den ersten Ergebnissen gerechnet werden.
WetterGemäß ZAMG kam es heute im Lauf des Tages zu einer Änderung des Wetters mit schwachen Winden aus westlicher Richtung. Die Luftmassen aus Fukushima 1 werden dadurch vorwiegend Richtung Pazifik transportiert. Dies bestätigen auch die vom BMLFUW V/7 durchgeführten Trajektorienberechnungen.
Auswirkungen auf Österreich
Aufgrund der großen Distanz (ca. 10.000 Kilometer) ist mit keinen Auswirkungen auf Österreich zu rechnen. Die Importe von Lebensmitteln aus Japan werden auf Basis einer Empfehlung der Europäischen Kommission auf Radioaktivität kontrolliert.
Sonstige Informationen
Das im BMI eingerichtete bundesweite Call-Center für Anfragen aus der Bevölkerung ist unter folgender Telefonnummer erreichbar: 059133 9500.
Reisewarnungen und -empfehlungen sind auf der Homepage des Außenministeriums unter www.bmeia.gv.at zu finden.
Die Strahlenschutzabteilung des Lebensministeriums überwacht rund um Uhr die Situation.