LWZ: Erdbeben Japan - aktuelle Lageinformation
Nr. 34
Lageinformation Nr. 34
Erdbeben Japan: Lageinformation Nr. 34
Lageinformation des BMLFUW zu den in Japan vom Erdbeben betroffenen Kernkraftwerken
(Stand 27.3.2011 - 19:00 MESZ)
KKW Fukushima 1 Dai-ichi
Blöcke 1 bis 3
Die Arbeiten zur Wiederherstellung der externen Stromversorgung und der Kühlsysteme werden durch stark kontaminiertes Wasser in den Turbinenhallen behindert. Über das Ausmaß der Kontamination herrschte im Tagesverlauf Unklarheit, die ursprünglich verlautbarten extrem hohen Angaben wurden von TEPCO widerrufen. Der Ursprung des Wassers ist weiterhin nicht geklärt. Drei Arbeiter wurden durch den Kontakt mit dem Wasser verstrahlt. Für die Fortsetzung der Wiederherstellungsarbeiten ist das Entfernen des Wassers essentiell.
Gemäß IAEA konnten inzwischen neben der Beleuchtung im Kontrollraum von Block 1, 2 und 3 auch einige Instrumentierungen für die Blöcke 1, 2 und 4 wiederhergestellt werden.
Die Blöcke 1, 2 und 3 werden durch Einspeisung von Süßwasser gekühlt, die Situation der Reaktoren ist kaum verändert.
Block 4
Das Brennelement-Lagerbecken wird mit Hilfe des Beckenkühl- und Reinigungssystems mit Meerwasser gekühlt. Es wurde keine Veränderung der Situation gemeldet.
Block 5 und 6
Die Reaktoren sind abgeschaltet, die Kühlung der Reaktoren und Brennelementbecken mittels der externen Stromversorgung sichergestellt.
Messwerte
Fukushima 1
Die Ortsdosisleistungsmesswerte am Anlagengelände sind zuletzt weiter abnehmend.
Deposition und Meeresbelastung
Es liegen immer mehr Informationen über die radioaktive Belastung in Japan vor. Die Messergebnisse der erweiterten Umweltüberwachung (Boden, Oberflächenwasser, Bewuchs, Luftproben) zeigen erhebliche Schwankungen.
Im Umkreis um das KKW Fukushima 1 sind die Werte rückläufig.
Die Ergebnisse der Messungen im Meer vor dem Kraftwerk werden fortgesetzt. Die gefundene Kontamination mit Iod-131 und Cäsium-137 soll sowohl auf Ableitungen aus dem Kraftwerk als auch auf die Freisetzungen in die Luft zurückzuführen sein. Die Aktivitäten sind tendenziell sinkend
Kontamination von Lebensmitteln in Japan
Trinkwasser aus 47 Präfekturen wurde untersucht, davon lag nur ein I-131-Wert knapp über dem Trinkwasser-Grenzwert für Kleinkinder. Die bisherigen Konsumbeschränkungen wurden bis auf 6 Stellen wieder aufgehoben.
Messwerte aus dem japanischen Strahlenfrühwarnsystem:
Die Messwerte in der Provinz Ibaraki (südlich von Fukushima 1) sind leicht gesunken. Dies gilt auch für den Großraum von Tokio.
Messwerte in Österreich:
Nach den jüngsten Messungen der AGES sind die in Österreich gefundenen I-131-Konzentrationen leicht rückläufig. Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen und auf die Umwelt in Österreich sind ausgeschlossen.
Wetterlage
Die meteorologischen Prognosen sagen einen Wetterwechsel voraus, durch den für die nächsten Tage mit einer Verfrachtung der freigesetzten Aktivitäten auch in das Landesinnere zu rechnen ist.
Maßnahmen in Japan:
Weiterhin ist ein 20 km-Umkreis von Fukushima 1 evakuiert. In der Zone bis 30 km um die Anlage hat die japanische Regierung der Bevölkerung empfohlen, das Gebiet wenn möglich zu verlassen.
Sonstige Informationen
Das im BMI eingerichtete bundesweite Call-Center für Anfragen aus der Bevölkerung ist unter folgender Telefonnummer erreichbar: 059133 9500.
Die Importe von Lebensmitteln aus Japan werden auf Basis heute in Kraft getretenen Verordnung der Europäischen Kommission auf Radioaktivität kontrolliert.
Reisewarnungen und -empfehlungen sind auf der Homepage des Außenministeriums unter www.bmeia.gv.at zu finden.
Die Strahlenschutzabteilung des Lebensministeriums überwacht rund um Uhr die Situation.
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