LWZ: Erdbeben Japan - aktuelle Lageinformation
Nr. 35
Erdbeben Japan: Lageinformation Nr. 35
Lageinformation des BMLFUW zu den in Japan vom Erdbeben betroffenen Kernkraftwerken
(Stand 28.3.2011 – 07:00 MESZ)
KKW Fukushima 1 Dai-ichi
Blöcke 1 bis 3
Die Arbeiten zur Wiederherstellung der externen Stromversorgung und der Kühlsysteme werden sich auf Grund des stark kontaminierten Wassers in den Turbinenhallen verzögern. Am späten Sonntagabend korrigierte TEPCO die ursprüngliche Aussage von einer zehn-millionenfachen Belastung des Wassers in Block 2 auf den Faktor 100.000 lt. NHK. In den Blöcken 1 und 3 liegt die Belastung des Wassers im Turbinengebäude um den Faktor 10.000 über dem Normalwert. Die Strahlenbelastung des Wassers wird nun offiziell auf die Kernschmelze (Zerstörung der Brennelemente) zurückgeführt, es ist durch ein Leck im Turbinengebäude ausgetreten.
Die Situation in den einzelnen Reaktorblöcken ist nach wie vor sehr ernst, aber relativ stabil.
In Block 3 wurde gestern mit einer Betonpumpe Wasser in das Brennelement-Lagerbecken eingebracht.
Block 4
Das Brennelement-Lagerbecken wird mit Hilfe des Beckenkühl- und Reinigungssystems mit Meerwasser gekühlt. Es wurde keine Veränderung der Situation gemeldet.
Block 5 und 6
Die Reaktoren sind abgeschaltet, die Kühlung der Reaktoren und Brennelementbecken ist durch die externe Stromversorgung sichergestellt.
Messwerte
Fukushima 1
Die Ortsdosisleistungsmesswerte am Anlagengelände sind unverändert und hoch.
Deposition und Meeresbelastung
Die übermittelten neuen Depositionswerte zeigen keine wesentlichen Änderungen.
Es wurden keine aktuellen Messergebnisse von Untersuchungen des Meerwassers übermittelt.
Kontamination von Lebensmitteln in Japan
Die jüngsten vorliegenden Messdaten stammen vom 26.3.; sie zeigen keine wesentlichen Entwicklungen. Die bisherigen Konsumbeschränkungen für Trinkwasser wurden bis auf 2 Stellen wieder aufgehoben.
Messwerte aus dem japanischen Strahlenfrühwarnsystem:
Die Messwerte in der Provinz Ibaraki (südlich von Fukushima 1) sind zuletzt weiter gesunken, ebenso in Tokio, wo die höchste Dosisleistung nun etwa 0,13µSv/h beträgt.
Wetterlage
Die meteorologischen Prognosen sagen einen Wetterwechsel voraus, durch den für die nächsten Tage mit einer Verfrachtung der freigesetzten Aktivitäten auch in das Landesinnere zu rechnen ist.
Sonstige Informationen
Das im BMI eingerichtete bundesweite Call-Center für Anfragen aus der Bevölkerung ist unter folgender Telefonnummer erreichbar: 059133 9500.
Die Importe von Lebensmitteln aus Japan werden auf Basis heute in Kraft getretenen Verordnung der Europäischen Kommission auf Radioaktivität kontrolliert.
Reisewarnungen und -empfehlungen sind auf der Homepage des Außenministeriums unter www.bmeia.gv.at zu finden.
Die Strahlenschutzabteilung des Lebensministeriums überwacht rund um Uhr die Situation.