Int. Waldbrandübung auf der Soboth
Ein Gewittersturm, der am 25. April 2012 über die Bezirke Wolfsberg (K) und Deutschlandsberg (ST) gezogen ist, verursacht u.a. im Bereich des Stausees auf der Soboth massive fortwirtschaftliche Schäden. Blitzschläge ziehen großflächige Waldbrände nach sich. Von den Elementarereignissen betroffen sind St. Vinzenz sowie und die Bereiche Gradischkogl, Kalkofen und Obersoboth.
Durch zusätzlich gegebene Schadenslagen im Raum Eibiswald und Wies sind die Feuerwehren des Bezirkes Deutschlandsberg seit 25. April im Einsatz. Der Einsatzraum wurde von der Behörde zu KAT- Einsatzraum erklärt. Am Donnerstag und Freitag, (26.-27.4.) werden weitere Feuerwehreinheiten aus der Steiermark (Voitsberg), Kärnten sowie Einsatzkräfte aus Slowenien zur Unterstützung angefordert.
Brandbekämpfung aus der Luft
Den Schwerpunkt am Freitag (27.4.) bildete die Brandbekämpfung aus der Luft im steirisch-kärnterischen Grenzgebiet auf der Soboth. Unterstützt werden die anwesenden Feuerwehr-Einsatzkräfte vom KAT-Zug aus Kärnten sowie von zwei Hubschraubern des Bundesministeriums für Inneres. Unterstützt wurde durch die Flugdienststaffel SO, dem Waldbrandfahrzeug Kapfenberg, sowie dem BFkdo Deutschlands, der den Bezirksführungsstab unter der Feuerwehr-Einsatzleitung von Brandrat Fritz Reinprecht in der Volksschule von Soboth eingerichtet hat.
KHD-International-Einheit vom LFV Steiermark in Marsch gesetzt
Da die Zubringung von Löschwasser in das Einsatzgebiet für die bereits eingesetzten Kräfte auf Grund der Geländesituation und der Länge der Zubringleitung sehr schwierig ist, wurde die Einheit „KHD-International" (GFFFV), spezialisiert für die Förderung von Löschwasser über längere Wegstrecken, mit Pumpen und Tanklöschfahrzeugen alarmiert. Diese Einheit besteht aus einem Kommando - Pumpen - Tank und Versorgungszug und ist am 27.4., in den frühen Mittags- und Nachmittagsstunden, mit rund 130 Mann von Lebring aus in Marsch gesetzt worden.
Bereits am Vormittag fand an der Feuerwehr- und Zivilschutzschule für die teilnehmenden Kräfte eine umfassende Projekt- Übungs- und Gefahrenunterweisung statt. Landesfeuerwehrkommandant LBD Albert Kern überzeugte sich von der Schlagkraft der KHD-Int.-Einheit und verabschiedete - mit seinen besten Wünschen für einen erfolgreichen Übungsverlauf - die Feuerwehrkräfte in Lebring.
Der Aufbau der Quartiere (geschlafen wird in Zelten), das Einrichten des Führungsstabes sowie der Versorgungseinheiten sowie ein Teilnehmerbriefing bildeten die Schwerpunktaktivitäten der steirischen Übungsteilnehmer am ersten Tag.
Internationaler Workshop von Experten für Experten
Parallel dazu wurde mit Beginn um 17:00 Uhr ein Work-Shop für Mitglieder des Einsatzleitstabes sowie für Führungsoffiziere im Feuerwehrwesen aus der Steiermark, Kärnten und Slowenien abgehalten. Eröffnet wurde der Work-Shop von Landesfeuerwehrkommandant-Stv. LBDS Gustav Scherz, der den TeilnehmerInnen den LVF Steiermark vorstellte. Im Anschluss referierten HR Dr. Kurt Kalcher (Vorstand A20, Landesverteidigung und Katastrophenschutz im Amt der Stmk. Landesregierung), Regierungsrat Egon Rauter vom Amt der Kärntner Landesregierung (Abteilung 1 Kompetenzzentrum Landesamtsdirektion Unterabteilung Angelegenheiten Sicherheitsdienst) sowie der stellvertretende Generaldirektor für die öffentliche in Slowenien, Branko Deverdel, über die behördliche Einsatzleitung, deren Aufgaben, Befugnisse und Strukturen.
Amtsdirektor Christian Krol vom Bundesministerium für Inneres erklärte in seinen Ausführungen die Rolle des BM.I bei internationalen Hilfsaktionen im Ausland und in Österreich. Der langjährige Sachgebietsleiter 1.2 im ÖBFV, OBR Franz Rath, erläuterte im Folgereferat die Rolle des ÖBFV sowie der österr. Feuerwehren bei internationalen Einsätzen. OBI Peter Schrott, Feuerwehr-Flugdienstverantwortlicher im LFV Kärntner Landesfeuerwehrverband behandelte in seinem Vortrag die Gefahren bei Waldbränden und reflektierte einsatztaktische Maßnahmen.
Einsatzdirektor OBR Ing. Heimo Krajnz, ging in seinen Ausführungen auf die Waldbrandübung aus Sicht des Projektmanagers des EU-Projektes GOAL ein. Mag. Sascha Kriegl, ist als Geograph federführend am Gesamtprojekt GOAL involviert und skizzierte allgemeine und geographische Daten und gab wissenswerte Infos zu örtlicher Fauna und Flora bekannt. Den Reigen der Vortragenden komplettierte Milan Dubravac, Präsident des Feuerwehrverbandes Gorenjska und Leiter der Feuerwehrschule Gorenjska).
Übungsziel
Ziel der Übung, die von der Europäischen Union im Rahmen des Projektes „GOAL" unterstützt wird, ist das Trainieren der internationalen Zusammenarbeit in Katastrophenlagen. So sollen vor allem Interoperabilität, Kommunikation, Löschwasserversorgung über lange Wegstrecken, Stabsarbeit sowie das Fordern und Fördern der Feuerwehrkräfte beübt werden, um wertvolle Erkenntnisse für künftige - auch internationale - Einsatzaufgaben zu erlangen.
Durch die Kooperation der Projektpartner aus Österreich und Slowenien soll künftig ein methodisch abgestimmtes Vorgehen bei gemeinsamen Einsätzen gewährleistet werden. Federführend ist der Landesfeuerwehrverband Steiermark.
Verfasser des Textes: ABI d. LFV Thomas MEIER
Öffentlichkeitsarbeit, Landesfeuerwehrverband Steiermark