Katastrophenmanager aus aller Welt zur Ausbildung in der Steiermark
38 Experten der UNO, der EU und verschiedener Katastrophenschutzeinrichtungen aus über 20 Staaten proben den Aufbau und die Führung von Koordinationszentralen für Großkatastrophen

Graz, Seetaler Alpe, 02.07.2012
Nach den großen Erfolgen der UN OSOCC-Kurse (On-Site Operations Coordination Center ) in den letzten Jahren in der Steiermark, steht Österreich auch 2012 wieder im Mittelpunkt des weltweiten Katastrophenmanagementtrainings der Vereinten Nationen. Erstmals führt das Land Steiermark zusammen mit dem österr. Bundesheer/Militärkommando Steiermark diesen Kurs gemeinsam durch und kann dabei auch mehreren österreichischen Experten die Möglichkeit geben, gemeinsam mit anderen EU- und UN- Teilnehmern, Koordinationszentralen für internationale Katastropheneinsätze aufzubauen und entsprechend zu betreiben.
Das Hauptaugenmerk wird dabei auf die Bewältigung einer besonderen Herausforderung gelegt: dem Aufbau und Betrieb einer der wichtigsten Elemente bei Großkatastrophen - dem OSOCC - als die Schaltzentrale für die Koordination der unzähligen eintreffenden internationalen Hilfsorganisationen und deren effizienten und lebensrettenden Hilfseinsatz bei weltweiten Großkatastrophen.
Das Land Steiermark wickelt die Organisation dieses hochrangigen Lehrganges gemeinsam mit dem Militärkommando Steiermark, dem Bezirksfeuerwehrverband Leibnitz, der Bergrettung und der Johanniter Unfallhilfe Deutschland auf dem Truppenübungsplatz Seetaler Alpe ab.
Der zuständige Katastrophenschutzreferent des Landes, Landeshauptmann Franz Voves, ist sich sicher, dass die seit mehreren Jahren in der Steiermark stattfindenden Ausbildungen und Übungen ein wichtiges Qualitätskriterium für den steirischen Katastrophenschutz sind: „Als Gastgeber für die global handelnden Organisationen und Experten sind wir ein wichtiger Netzwerkpartner und können Erfahrungen aus aller Welt auch in unsere eigene Arbeit einfließen lassen."
Kurt Kalcher, Leiter der A20 Katastrophenschutz, sieht internationales Katastrophenmanagement als fixen Arbeitsbereich in seiner Abteilung: „Das Team in der A20 ist versiert und kann die technischen und fachlichen Anforderungen für diesen internationalen Kurs bestens erfüllen, sind doch auch einige meiner Mitarbeiter mittlerweile für internationale Einsätze ausgebildet. Gleichzeitig pflegen wir in der gemeinsamen Durchführung des Kurses mit dem MilKdo ST unsere langjährige Partnerschaft und wollen auch unseren Gästen die touristische Kompetenz der Steiermark vermitteln".
Der Militärkommandant der Steiermark, Heinz Zöllner, sieht in dieser gemeinsamen Ausbildung einerseits eine Stärkung der über 30 - jährigen Partnerschaft mit dem Land ST und vor allem der A20, anderseits aber auch eine Stärkung des TÜPl S als ein immer stärker werdender internationaler Ausbildungsstützpunkt des Österreichischen Bundesheeres (ÖBH). „Das ÖBH kann von derartigen internationalen Ausbildungen immer profitieren - einerseits fachlich zur Vorbereitung auf mögliche internationale Katastropheneinsätze von AFDRU (Austrian Forces Disaster Relief Unit), anderseits auch durch den Aufbau von Netzwerken weltweit - kommen doch die Teilnehmer aus z.B. Südkorea, USA, Oman, UAE etc"., sagt der Militärkommandant.
Die Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen wird durch einen der weltweit erfahrensten Katastrophenmanagementexperten der UNO (United Nations Disaster Assessment and Coordination - UNDAC-Standby Experte) und EU (EU Civil Protection), Brigadier Alois Hirschmugl koordiniert. Seine Verbindungsstelle zur A20 Katastrophenschutz ist Helmut Kreuzwirth, als UNDAC, EUCP und Ziviles Krisenmanagement - Experte.