Hochkarätige Katastrophenschutz-Expertenkonferenz tagte in Graz
Evaluierung der Tätigkeit von Amtssachverständigen im Katastrophensommer 2012
Graz, 29. November 2012
Die Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung thematisierte im Rahmen eines Expertentreffens die Vorgehensweise der Amtssachverständigen bei Katastropheneinsätzen. Hofrat Kurt Kalcher lud dazu die Amtssachverständigen des Landes Steiermark und der Wildbach- und Lawinenverbauung sowie die Katastrophenschutzreferenten der Bezirksverwaltungsbehörden zu einer Besprechung nach Graz ein.
Der Unwettersommer 2012 stellte nicht nur die Einsatzorganisationen und das Österreichische Bundesheer vor große Herausforderungen, auch die Amtssachverständigen des Landes Steiermark und der Wildbach- und Lawinenverbauung waren außerordentlich gefordert.
Die Bilanz über den größten Katastropheneinsatz der Nachkriegszeit ist beeindruckend: Der finanzielle Schaden in der Steiermark wird mit insgesamt 84,8 Millionen Euro beziffert. Rund eine Million Tonnen Geschiebematerial wurden bewegt. 35 Firmen, 450 Soldaten und 2.700 Feuerwehrkameraden wurden zur Bewältigung der Katastrophenlagen eingesetzt. Das Bundesheer leistete 110.000 Arbeitsstunden. Dabei wurden 19 Brücken und 23 Krainerwände errichtet. 2.700 Feuerwehrleute aus 219 Wehren leisteten 70.000 Arbeitsstunden. Auch das Rote Kreuz war mit 30 Mann im Einsatz als man 200 evakuierte Personen betreuen musste. Im Führungsstab der Bezirkshauptmannschaft Liezen, der den Einsatz der Einsatzorganisationen im Paltental koordinierte, waren in Spitzenzeiten bis zu 120 Personen beschäftigt.
Die herausragenden Leistungen der Einsatzkräfte stellten jedoch die tausenden geleisteten Einsatzstunden unserer Amtssachverständigen zu Unrecht in den Schatten. Die schweren Unwetter verbunden mit enormen Schäden standen im Sommer 2012 beinahe an der Tagesordnung. Nahezu täglich wurden Amtssachverständige im Wege über die Landeswarnzentrale Steiermark für insgesamt 39 Gemeinden in den Bezirken Bruck an der Mur, Leoben, Liezen, Murau, Murtal und Voitsberg angefordert. So ist es auch unseren Amtssachverständigen mit ihren beherzten Leistungen und den unzähligen Einsatzstunden verbunden mit ihren entsprechenden Expertisen zu verdanken, dass sich Betroffene in den Katastrophenregionen am heutigen Tage wieder in Sicherheit fühlen können.
Im Zuge der Expertenkonferenz würdigte Hofrat Kalcher den Einsatz unserer Sachverständigen und stellte auf Basis einer Evaluierung den Entwurf einer aktualisierten Richtlinie, die insbesondere auf die Entscheidungsfindung und Verrechnung von Katastropheneinsätzen abzielt, vor.