Lawinengefahr: länderübergreifende Ausbildung in der Steiermark
Steirer, Kärntner und Niederösterreicher trainieren gemeinsam in Seewiesen


Graz (9. Jänner 2013).- In Seewiesen bei Turnau (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag) fand von Montag bis heute, Mittwoch (09.01.2013) ein Kurs für Mitglieder der Lawinenkommissionen der Steiermark, Kärntens und Niederösterreichs statt. Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) organisiert gemeinsam mit der Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung des Landes Steiermark diese Ausbildung.
Die örtlichen Lawinenkommissionen beurteilen in ihrem festgelegten und zuständigen Gebiet das Lawinenrisiko und empfehlen den Behörden beziehungsweise den Bedarfsträgern Anordnungen von Maßnahmen zum Schutz vor Lawinen, dabei werden insbesondere die Sperren von Straßen und Schipisten empfohlen. Auch das Absprengen von Lawinenhängen gehört zu den Aufgaben der Lawinenkommissionen. „In der Steiermark gibt es 36 örtliche Lawinenkommissionen für 46 Gemeinden, wobei die ersten bereits im Jahr 1975 gegründet wurden", erläutert Helmut Kreuzwirth, Leiter des Lawinenwarndienstes Steiermark vom Amt der Steiermärkischen Landesregierung – Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung.
Diese verantwortungsvollen Aufgaben erfordern regelmäßige Ausbildungen und Fortbildungen. Die Schwerpunkte sind das Interpretieren von meteorologischen Daten für die Lawinengefahr, allgemeine Wetter- und Schneekunde und das Erstellen und Interpretieren von Schneeprofilen. Unter Anleitung der Alpinpolizei wird außerdem der Einsatz von Rettungshubschraubern praktisch geübt. An der Ausbildung nehmen 30 Lawinenexperten teil. 23 davon kommen aus der Steiermark, drei aus Kärnten und vier aus Niederösterreich.
Lawinengefahr stellenweise immer noch erheblich
Von den Nordalpen bis zu den Niederen Tauern herrscht derzeit erhebliche Lawinengefahr und es können aus dem steilen Fels- und Schrofengelände spontane Lockerschneelawinen sowie Schneebretter nicht ausgeschlossen werden. Bereits die geringe Zusatzbelastung eines einzelnen Alpinisten reicht aus, um die Triebschneeauflage zu stören und ein Schneebrett auszulösen.
Graz, am 9. Jänner 2013