Erfolgreiche Katastrophenschutzübung in der BH Südoststeiermark
Steiermark übte gemeinsam mit Slowenien den Hochwassereinsatz


Bad Radkersburg (4. Juli 2013).- Heute (04.07.2013) fand in der Bezirkshauptmannschaft Südoststeiermark eine grenzüberschreitende, bilaterale Katastrophenschutzübung (Planspiel) zum Thema Hochwasser statt. Die Übung wurde vom Land Steiermark (BH Südoststeiermark, Fachabteilung für Katastrophenschutz sowie Abteilung 14 - Wasserwirtschaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit) gemeinsam mit Vertretern der Verwaltung der Republik Slowenien für Katastrophenschutz und Rettung, dem Militärkommando Steiermark, Vertretern des Landesfeuerwehrverbandes, dem Österreichischen Roten Kreuz, der Bundespolizei, Vertretern der Hydrografie, der ZAMG sowie der Universität Laibach durchgeführt.
Bei einer Pressekonferenz um 13 Uhr berichteten Bezirkshauptmann Alexander Majcan, Rudolf Hornich (Koordinator für Hochwasserrisikomanagement des Landes Steiermark in der Abteilung 14), Kurt Kalcher (Leiter FA Katastrophenschutz), die Bürgermeister Josef Sommer (Bad Radkersburg) und Anton Kampuš (Gornja Radgona), Militärkommandant Brigadier Heinz Zöllner sowie Konrad Stania und Mitja Bricelj (beide von der österreichisch-slowenischen Gewässerkommission) über das erfolgreiche Planspiel. „Unser aller Auftrag ist, für die bestmögliche Sicherheit der Bevölkerung zu sorgen. In diesem Zusammenhang ist das Planspiel als wichtige Präventionsmaßnahme zu sehen. Zugleich ist uns wichtig, dass der Hochwasserschutz in Bad Radkersburg adaptiert wird. Derzeit sind wir nur vor einem Hochwasser bis höchstens HQ 50 geschützt, Ziel muss aber mindestens der Schutz vor HQ 100 sein", so Majcan. Kalcher betonte, wie wichtig es sei, unterschiedlichste Szenarien für den Ernstfall zu üben: „Bei uns in der Steiermark funktioniert der Katastrophenschutz so gut, weil wir regelmäßig solche Übungen machen und uns alle so gut kennen." Davon konnten sich auch zwei Experten aus dem Bundesministerium für Inneres überzeugen, die als Beobachter in Bad Radkersburg dabei waren.
„Wir haben ein Gefährdungspotenzial im Bezirk Südoststeiermark und in Gornja Radgona. Mit der Sanierung der Dämme werden wir 2014 beginnen; damit liegen wir im Zeitplan", so Hornich. Zöllner ergänzte: „Wir führen in der Steiermark pro Jahr mindestens eine Übung durch. Die Tatsache, dass diese Übung bilateral erfolgt, sorgt für eine weitere Qualitätssteigerung." Bricelj und Stania lobten die „großartige Zusammenarbeit", Sommer und Kampuš waren sich einig: „Wir sind zwei Bürgermeister, haben aber eine gemeinsame Aufgabe: alle zusammenzubringen, die im Katastrophenfall helfen können – das ist heute gelungen".
Die Lage zum Planspiel war frei erfunden, dient aber als Vorbereitung zur Bewältigung folgender Szenarien:
• Bruch des zirka zehn Kilometer langen Hochwasserdammes der Mur im Bereich von Halbenrain verbunden mit möglichen Auswirkungen hinter dem Hochwasserdamm der Mur im Großraum der Stadt Bad Radkersburg
• Bruch der Ufermauer der Mur im Bereich der Stadt Gornja Radgona
• Hochwasseranstieg auf HQ 100
• Überflutung des Hochwasserschutzdammes
Die Übung war bilateral ausgerichtet und wurde gemeinsam mit Gemeinden und Einsatzorganisationen der Republik Slowenien durchgeführt. Auch Olivier Becu, ein Vertreter der ESA (European Space Agency) war anwesend. Erstmals wurden nämlich bei einer Übung Satellitenbilder ausgewertet und zur Beurteilung der Hochwassersituation herangezogen. Das dazu erforderliche System FAAPS wurde von den Firmen Capgemini und GeoVille entwickelt.
Hier finden Sie Informationen zum Cloud-basierten System zur Hochwasserüberwachung, das bei dieser Übung zum Einsatz kam.
Bad Radkersburg, am 4. Juli 2013