Fortbildungskurs der Lawinenkommissionsmitglieder in der Eisenerzer Ramsau
Lawinenfortbildung für Steiermark, Niederösterreich, Oberösterreich und Kärnten
In der Eisenerzer Ramsau fand vom 15. – 17. Jänner 2014 eine Fortbildungsveranstaltung für Mitglieder örtlicher Lawinenkommissionen statt.



Die Leiter des Lawinenwarndienstes Helmut Kreuzwirth von der Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung und Alexander Podesser, Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik Steiermark, konnten 51 Mitglieder von steirischen und benachbarten Lawinenkommissionen gemeinsam mit Meteorologen, nationalen und internationalen Lawinenexperten, Alpinpolizisten, Bergführern und Herstellern von Verschütteten-Suchgeräten, begrüßen.
Schwerpunkte: Schadlawinen und Beurteilung regionaler Gefahr
Die Ausbildung stand unter zwei Schwerpunkten. Einerseits beschäftigten sich die Kursteilnehmer mit den Besonderheiten von großen Schadlawinen. Zum anderen ging es darum, aus den unterschiedlichsten Informationsquellen - wie Schneeprofilen, Wetterdaten und Wettervorhersage - die Lawinengefahr einer Region für die nächsten Tage zu beurteilen.
Derzeit geringe Lawinengefahr, aber lokale Gefahrenstellen
Die derzeit geringe Schneelage machte den Veranstaltern keine Probleme, lagen doch in der Eisenerzer Ramsau auf 1500 Meter Seehöhe etwa 80 Zentimeter Schnee. Somit genug, um sehr praxisnah zu üben. Außerdem hat jede alpine Situation ihre besonderen Eigenschaften. So hat der starke Wind der letzten Wochen den Schnee stark verfrachtet und an Geländeübergängen zu Triebschneeansammlungen geführt. Dies sind für Skitourengeher trotz derzeit geltender Lawinengefahrenstufe eins gefährliche Bereiche. Außerdem sind einige Bergrücken schneefrei, aber vereist. Hier sollte man die Absturzgefahr nicht unterschätzen.
In der Steiermark gibt es 39 Lawinenkommissionen, zuständig für 46 Gemeinden, mit insgesamt 335 Mitgliedern. Die örtlichen Lawinenkommissionen beurteilen den Grad der Lawinengefahr und empfehlen der zuständigen Behörde erforderliche Schutzmaßnahmen, wie etwa Sperrungen oder Evakuierungen. Oft sind sie auch für das Sprengen von Lawinenhängen zuständig. Die Lawinenkommissionen haben ausschließlich beratende Funktion, ihre Beurteilungen haben den Charakter eines Sachverständigen-Gutachtens.
Nähere Informationen zum amtlichen Lawinenwarndienst entnehmen Sie bitte der Homepage: www.lawine-steiermark.at