Steirischer Blackout-Plan
„Wenn es zu einer Notsituation kommt, dann müssen wir sicherstellen, dass alle Zahnräder ineinandergreifen. Denn es gehört zu einer verantwortungsvollen Politik dazu, sich mit dem möglichen, wenn auch nicht wahrscheinlichen Fall eines großflächigen Blackouts auseinander zu setzen. Dieses Ziel verfolgt unser gesamtsteirischer Blackout-Plan. Wichtige Partnerinnen und Partner in der Krisenbewältigung sind aber auch Sie, liebe Steirerinnen und Steirer. Informieren Sie sich, worauf es im Falle eines Blackouts ankommt, wie sie sich vorbereiten können und wo Sie im Ernstfall Hilfe bekommen. Und machen wir auch in herausfordernden Situationen weiterhin das, was wir am besten können: halten wir zusammen!"
Landeshauptmann Christopher Drexler und
Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang
Gut versorgt, wenn der Strom ausfällt?
Das Land Steiermark hat bereits früh begonnen, sich mit dem Szenario eines unwahrscheinlichen, aber nicht unmöglichen landesweiten Blackout auseinanderzusetzen. Damit nimmt die Steiermark eine Pionierrolle unter den Bundesländern ein. Im sogenannten gesamtsteirischen Blackout-Plan wird umfangreich geschildert, wie die Versorgung der Bevölkerung mit notwendigen Ressourcen und Dienstleistungen im Falle eines längerfristigen, landesweiten Stromausfalls aufrechterhalten wird. Hier finden Sie den gesamtsteirischen Blackout-Plan
Die beste Vorbereitung auf einen Blackout funktioniert aber nur dann optimal, wenn auch die Bevölkerung auf einen solchen Ernstfall vorbereitet ist. Informieren Sie sich daher, wie man für einen längeren Stromausfall vorsorgen kann und welche Hilfsangebote im Ernstfall angeboten werden.
Wichtige Partnerinnen und Partner in der Vorsorge und Krisenbewältigung sind die Steirerinnen und Steirer! Denn VORSORGE ist das Um und Auf. Schauen Sie darauf, dass Sie gut versorgt sind, wenn der Strom einmal länger weg bleibt!
Für die Vorsorge im Fall eines Blackouts wird empfohlen, sich entsprechend einzudecken, um sich in den eigenen vier Wänden für mehrere Tage selbst versorgen zu können. Dazu gehören vor allem:
Trinkwasser (2 Liter pro Person und Tag, vorzugsweise Mineralwasser)
Da es bei einem Blackout zum Ausfall der Wasserversorgung kommen kann, sind Wasser und andere Getränke (mindestens zwei Liter pro Person und Tag) die wichtigsten Bestandteile des Vorrates.
Lebensmittel, bei Bedarf auch Babynahrung sowie entsprechende Kochhilfen
Bei den Lebensmitteln ist darauf zu achten, dass sie kalorienreich, leicht verdaulich und lange haltbar sind. Für (Klein-)Kinder, allenfalls auch ältere oder kranke Menschen, sollten spezielle Nahrungsmittel vorhanden sein. Für die Zubereitung von Speisen ohne Strom werden alternative Kochhilfen benötigt. Steht ein Garten oder eine andere Freifläche (notfalls ein Balkon) zur Verfügung, kann dort beispielsweise gegrillt werden. In der Wohnung sollten als stromlose Kochhilfen nur Camping- oder Gaskocher, Teelichter etc. verwendet werden.
Medikamente und Verbandszeug
Die wichtigsten Medikamente und Verbandsmaterialien für die Erste Hilfe dürfen keinesfalls fehlen.
Hygieneprodukte
Die wichtigsten Hygieneprodukte dürfen ebenfalls nicht fehlen.
Tierfutter
Auch für Haustiere ist Futter für mehrere Tage einzulagern.
Bargeld
Pro Person im Haushalt sollte eine Bargeldreserve von mindestens 100 Euro in kleinen Scheinen und Münzen bereitgehalten werden, um eventuell notwendige Ausgaben tätigen zu können
Radio, Taschenlampen, Batterien, Kerzen, Feuerzeuge
Um laufend Informationen über die aktuelle Lage zu erhalten, sollte ein Notfallradio (mit Batterie und/oder Kurbelantrieb) vorhanden sein. Für eine entsprechende
Notbeleuchtung (vorzugsweise mit Taschenlampen und Ersatzbatterien) ist gleichfalls zu sorgen. Wegen der Brandgefahr sollte mit Kerzen achtsam umgegangen werden.
Optional: Notstromaggregate
Notstromaggregate sind für Eigenheime durchaus überlegenswert, wobei vor ihrem Kauf die notwendigen baurechtlichen und elektrotechnischen Voraussetzungen zu schaffen sind und die Treibstoffbevorratung (Hinweis: Brandgefahr) sicherzustellen ist.
Aktivitäten mit erhöhter Verletzungsgefahr sind dringend zu vermeiden
Gefährliche Arbeiten, die Ausübung von Risiko-Sportarten und sonstige Aktivitäten mit einer erhöhten Verletzungsgefahr sind zu unterlassen, weil Notrufe nur über Umwege abgesetzt werden können und die medizinische Versorgung stark eingeschränkt ist.
Umfangreiche Informationen zur richtigen Selbstvorsorge bietet der Zivilschutzverband Steiermark auf seiner Website unter: www.zivilschutz.steiermark.at - Strom weg, was tun?
Die Steiermark verfügt über ein dichtes Netz an Feuerwehr-Rüsthäusern und Ortsstellen des Roten Kreuzes, die bei einer Störung der Notrufnummern oder regional begrenztem Stromausfall und einem Blackout besetzt werden, um die Weiterleitung von Hilferufe und Alarmmeldungen zu ermöglichen.
In vielen steirischen Gemeinden werden überdies unterschiedlich ausgestattete Anlaufstellen für den Blackout-Fall eingerichtet:
- Sicherheitsinseln sind notstromversorgte und beheizbare Einrichtungen zur vorübergehenden Aufnahme, Versorgung und Information der eigenen Bevölkerung. Von diesen können allenfalls auch Not- und Hilferufe abgesetzt werden.
- Leuchttürme sind jene Anlaufstellen, von denen aus Not- und Hilferufe der Bevölkerung abgesetzt werden, dort sind eventuell auch Informationen über die aktuelle Lage erhältlich.
- Informationspunkte sind personell nicht besetzte Plätze, an denen Bekanntmachungen für die Bevölkerung aufgelegt werden (etwa Anschlagtafeln oder Orte, an denen Info-Blätter abgeholt werden können).
Eine der einschneidendsten Auswirkungen ist der Zusammenbruch aller gängigen Kommunikationsnetze: Ohne Strom funktionieren Telefone nicht, fällt das Internet aus, laufen Fernseher sowie Radios nicht und es erscheinen keine Zeitungen.
Informationsquelle Radio
Der Rundfunk sendet im Blackout stark eingeschränkt aber nahezu flächendeckend. Das ORF-Landesstudio und die Antenne Steiermark verfügen über eine Notstromversorgung und haben sich gemeinsam mit dem Land Steiermark darauf vorbereitet, während eines Blackouts Nachrichten und behördliche Informationen über das Radio (Ö3, Radio Steiermark und Antenne Steiermark) zu verbreiten. Bundesweit soll auch der Fernsehsender ORF 2, den notstromversorgte Haushalte empfangen können, mit dem Schwerpunkt aktuelle Berichterstattung weiter betrieben werden. Es ist daher unerlässlich, über ein Radiogerät zu verfügen, das mittels Batterie, Akkus oder per Handkurbel mit Energie versorgt wird.
Hinweis: Falls die voreingestellten Frequenzen nicht abrufbar sind, wird empfohlen, einen automatischen Sendersuchlauf zu starten.
Ansprechpartner vor Ort
Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, unterstützt von den Einsatzorganisationen, sind die örtlichen Katastrophenschutzbehörden. Viele steirische Gemeinden haben bereits gut vorgesorgt, etwa Blackout-Pläne entwickelt und/oder Notstromaggregate angeschafft.
Hilferufe
Im Blackout werden von den Gemeinden für Hilferufe und Alarmmeldungen der Bevölkerung an die Feuerwehr, die Rettung oder die Polizei notstromversorgte Stationen, sogenannte „Leuchttürme" (allenfalls auch „Sicherheitsinseln"), eingerichtet. Wo sich diese befinden, kann man schon jetzt im Gemeindeamt erfahren.
Wie in vielen anderen Notsituationen werden Solidarität und Nachbarschaftshilfe im Blackout zu „Lebensrettern": Es ist daher sinnvoll, sich mit den Haushaltsangehörigen und Nachbarn abzusprechen, wer „im Fall des Falles" auf welche Weise die Alarmierung beim nächstgelegenen Leuchtturm übernimmt.